Der Shizuko Yoshikawa Förderpreis 2022 geht an Jiajia Zhang (*1981, lebt und arbeitet in Zürich)
Die Preisträgerin absolvierte 2020 den Master of Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste. Der mit CHF 25’000.- dotierte Shizuko Yoshikawa Förderpreis wird seit 2018 alle zwei Jahre vergeben und zeichnet das Schaffen junger Künstlerinnen* aus, um sie beim Einstieg in eine künstlerische Karriere zu unterstützen.
Jury Statement
Die Jury würdigt Zhangs Auseinandersetzung mit den medialen Bildwelten und Verteilkanälen unserer Zeit. Ihre Arbeiten suchen unter anderem nach den Unterschieden und Übergängen zwischen gelebtem Raum, Behausung und Immobilie. Während sie ihren Aufnahmen gefundene Textfragemente aus unterschiedlichen literarischen und populären Quellen bis hin zu Werbeslogans überblendet, gelingt es ihr zwischen kulturell disparaten Sphären von Städten in Asien und Europa zu vermitteln. Zhangs Reflexion über einen zunehmend von Selbstoptimierung und Wertschöpfung geprägten Alltag hat die Jury als förderwürdig überzeugt.
Preisträgerin
Jiajia Zhang arbeitet mit den Medien Video und Fotografie, welche sie in räumlichen Installationen präsentiert. Das teils selber produzierte und teils vorgefundene Bildmaterial, arrangiert sie in einem sehr präzisen Verfahren neu zusammen und stellt dieses auf unerwartete Weise zueinander in Beziehung. So treffen gesellschaftliche Phänomene und Massenprodukte auf Nebensächlichkeiten wie private YouTube-Videos oder Instagram-Posts. Die Künstlerin schafft in ihrem Werk einen spannungsreichen Grenzbereich, der zwischen Persönlichem und Generischem pendelt und unsere eingefahrenen Definitionen und Vorstellungen von Privatem und Öffentlichem herausfordert. Jiajia Zhangs Arbeiten stellen einerseits eine bildliche Bestandesaufnahme der Realität dar und konfrontieren uns andererseits mit dem spekulativen Element, das die individuelle Rezeption dieser beinhaltet.
Jiajia Zhang studierte von 2001–2007 Architektur an der ETH Zürich und von 2007–2008 am International Center of Photography NY. 2020 absolvierte sie ihren Master of Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Ihre Arbeiten waren Teil verschiedener Ausstellungen u.a. Swiss Art Awards (2022), Werkstipendium Zürich (2022), Friart Fribourg (2022), Coalmine Gallery (2021), Kunsthaus Glarus (2021), Fondation d’entreprise Pernod Ricard Paris (2021), Haus Wien (2020), Kunsthalle Zürich (2020), Kunsthalle St. Gallen (2019).
Jury 2022
Martin Beck, Künstler, Wien und NYC (Gast-Experte)
Melanie Ohnemus, Direktorin Kunsthaus Glarus (Gast-Expertin)
Elisabeth Grossmann (Mitglied des Stiftungsrates)
Sibylle Loyrette (Mitglied des Stiftungsrates)
Gabrielle Schaad (Mitglied des Stiftungsrates, Jury-Leitung)